DHP-Newsletter "Ich muss erstmal an mich denken"

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Wir leben in einer Zeit, in der der Narzissmus und die Angst zu kurz zu kommen eine große Rolle spielen. Was könnten uns die Anderen denn wegnehmen? Unsere Zeit?

Was ist denn damit gemeint, wenn man sagt: „Ich muss jetzt auch, oder erstmal an mich denken“, oder: „Jetzt bin ich erstmal dran“?

Wenn man sich unser Leben und Wirken aus der hermetischen Sichtweise betrachtet, erkennt man, dass es immer um uns geht. Es ist immer unsere Zeit, in der wir leben. Niemand kann uns unsere Zeit wegnehmen oder stehlen. Jedem von uns steht gleich viel Zeit zur Verfügung, da kann man nichts dazutun oder abziehen. Wie wir unsere Lebenszeit gestalten und ausfüllen, bleibt uns allein überlassen. Der Gelassene wird das Empfinden haben, dass Zeit sich ausdehnt und dass er viel davon zur Verfügung hat. Der Gehetzte wird es genau andersherum empfinden.

Die Bestimmung sogenannter „Zeiträuber“, sind Versuche den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Niemand und nichts kann dir deine Zeit stehlen. Als „Zeiträuber“ werden oft Menschen betitelt, die Unwichtiges an uns herantragen oder etwas, was uns nicht interessiert, oder die sich ständig nur wiederholen usw. Außerdem gehören zu den Zeiträubern auch das Fernsehen, Computerspiele, im Internet surfen und, und, und.

All das, sind aus meiner Sicht einfach nur Möglichkeiten, für die wir uns entscheiden können. Nichts davon raubt uns etwas. Unsere Haltung zu dem worauf wir uns einlassen, bestimmt ob es uns erfüllt, stresst oder nervt.

Wenn es bei dir darum geht, dass du immer das Gefühl hast zu wenig Zeit für dich zu haben, dann wäre es damit zu vergleichen, als wenn du dich auf einem Weg begeben hast, der nach Rom führt und du jeden deiner Schritte bedauerst, weil er dich nicht nach Paris trägt. Der Weg kann nichts dafür, er ist da und die Zeit auch. Was du wie nutzt, ist entscheidend. Der Weg auf dem du dich befindest wird dir nicht davonrennen, er ist auch morgen noch da. Der andere Weg genauso. Es kann allerdings sein, dass du dich von deinem eigentlichen Ziel immer weiter entfernst, wenn du den falschen Weg gewählt hast. Das stresst dein Unterbewusstsein. Bleib doch mal stehen und schau genau hin, spüre in dich hinein, befindest du dich auf dem richtigen Weg? Willst du diesen Weg gehen? Wenn ja, dann gehe ihn mit Freude und Interesse. Wenn nicht, dann finde einen Weg, den du wirklich gehen willst und verlasse den alten.

Wenn du in deine Zeit zu viel hineinpacken möchtest, so nach dem Motto: „In einer Stunde alles erledigen, wofür man aber drei Stunden braucht“, dann ist das vergleichbar damit, als wenn du an drei Orten gleichzeitig ankommen möchtest. Sei achtsam und überlege dir, was du wann tun willst. Überblicke, ob das für dich realistisch ist oder ob du das Unmögliche von dir verlangst.

 

„Ich muss jetzt erstmal an mich denken“. Diesen Satz hörte ich schon oft von Menschen, die meinen keine Zeit für sich zu haben. Sie erzählen mir, dass sie immer alles für andere tun und nichts für sich. „Jetzt bin ich mal dran“, kommt dann tief vom Herzen. Um aus diesem Dilemma herauszukommen hilft die Erkenntnis, dass wir immer alles für uns tun. Wir sind nicht in der Lage uns aus einer Situation herauszunehmen, wir sind immer dabei, egal wo und wann, wir sind da. Ohne uns können wir nicht sein, also ist es sinnvoll, sich die eigenen Situationen bewusst zu betrachten. Wie mache ich was?

Das Helfen bei den Hausaufgaben kann man als Pflicht empfinden und meinen, man täte es für die Kinder. Macht man sich aber bewusst, dass man diese Zeit dafür nutzt für die eigenen Kinder da zu sein und aus der Liebe heraus das Bedürfnis hat, die Kinder zu unterstützen, dann hilft man gerne und tut etwas Wertvolles für sich selbst. Man handelt nach seinen Werten und fühlt sich gut und erfüllt beim Helfen. Die Verbundenheit wird dabei erfahren.

 

Es geht nicht darum, auch mal an sich zu denken, sondern sich immer in Bezug zu dem, was man tut zu sehen. Denkst du daran, positive Beweggründe zu haben um dieses oder jenes zu tun, dann wirst du immer etwas GUTES für dich tun, egal was es ist. Außerdem kannst du aus der Nummer gar nicht aussteigen, denn du tust in jedem Moment etwas für dich. Jede Aktion und Reaktion ergeben neue Ursache - und Wirkungsketten für dich.

Meine Erfahrung zeigt mir, wenn ich aus dem Herzen handle oder bewusst etwas entscheide, dass es mir damit hervorragend geht. Umso bewusster wir sind, umso besser geht es uns. Die geistige Haltung, die wir einnehmen bestimmt über unser Befinden. GEIST ÜBER MATERIE. Nicht was wir tun oder wo wir sind bestimmt wie wir uns fühlen, sondern was wir in die Situation hineingeben. Ist es Langeweile oder Interesse, Pflicht, Vergnügen oder Verantwortung, Lust oder Abneigung. Was immer du wählst, es wird dich und dein Befinden beeinflussen.

Darum eigne dir eine positive Haltung dem Leben, deinen Mitmenschen und dir gegenüber an. Gebe viel und von ganzen Herzen gern, dann wirst du viele erfüllende und wunderbare Momente in deinem Leben verbuchen können. Alles was du gibst, wirst an erster Stelle DU erleben. Erkenne, dass du immer dran bist, und dass du zu jeder Zeit dabei bist. So bist du automatisch der wichtigste Mensch in deinem Leben. Jeder andere zeigt dir eine Fassette von dir oder auch mal mehrere. Die Menschen in deinem Leben sind ein Teil von dir, wie du sie wahrnimmst, hängt von dir ab. Du ziehst genau das an, was du im Geiste in dir trägst. Sorge für gute Gedanken und bereichere dich selbst damit.

Du kannst vor dir selbst nicht weglaufen, du läufst immer mit. Beziehe dich immer mit ein, dann kannst du dich nicht verlieren.

 

Und erkenne, dass wir alle miteinander verbunden sind. Wir alle sind ein Teil des Ganzen. Umso verbundener wir mit unseren Mitmenschen, der Natur und allem was sich in unserem Leben zeigt sind, umso mehr werden wir von dem ALLUMFASSENDEN erfassen.

 

Ich wünsche euch einen wundervollen Juni.

Von Herzen Babette