DHP-Newsletter "Durch Licht entstehen auch Schatten"

Sinnbildlich verbinden wir mit dem Licht das Gute. Wir reden von lichten und hellen Momenten, davon, dass uns ein Licht aufgegangen ist, von Lichtarbeitern, Lichterscheinungen, Lichtwesen, Erleuchtungen und von hellen Köpfen. Wir wenden uns zur Sonnenseite des Lebens, wenn wir davon sprechen, dass es uns gut geht.

Dort, wo es hell ist, lässt sich vieles erkennen, wird erklärbar und deutlich für uns. Licht bringt Verständnis, Klarheit, Übersicht und Sicherheit. Licht bringt auch Wärme und Wohlbehagen.

Sobald die Sonne scheint, wenden wir unsere Gesichter der Sonne zu und lassen es uns gut gehen, tanken auf. Sonne tanken, bedeutet für uns entspannen, Kraft holen, erholen – es uns gut gehen lassen.

Wir Menschen sind Lichtwesen, Licht ist ein wichtiger Baustein für uns. Nicht wenige Menschen leiden im November an den sogenannten Novemberdepressionen, es fehlt ihnen das Licht. Zu diesem Thema biete ich im November einen Themenabend an. Es ist durchaus möglich, sich vom inneren Licht zu speisen, wenn das äußere Licht fehlt.

Licht wirft aber auch Schatten. Schatten sind immer dunkel und nicht greifbar. Sie sind nicht so real, sie entstehen auch nur dann, wenn Licht mit im Spiel ist. Wer das Licht im Rücken hat, kann seine Schatten sehn. Wer sich dem Licht zuwendet, erkennt die Schatten nicht. Sinnbildlich stehen die Schatten für das, was wir noch nicht wirklich erkannt haben oder für etwas, was wir nicht greifen können – oft für etwas Negatives.

Da gibt es Schattenarbeit, die etwas zutage bringen soll. Wir stehen im Schatten von jemand, wenn wir nicht gesehen werden. Da wirft etwas seinen Schatten auf uns. Vor Schatten fürchten wir uns.

Schatten sind aber immer nur eine Silhouette von etwas. Unser Schatten zeigt immer uns, niemals etwas anderes oder jemand anderes. Über unsere Schattenseiten können wir uns gut erkennen. Der Abdruck der sich ausdrückt, wird vom Licht begünstigt. Umso heller es um uns herum wird, umso deutlicher wird unser Schatten.

Das bedeutet, wenn wir ein Thema in unserm Leben gut verstehen und wir dem Kern immer näher kommen, dann werden unsere Schatten diesbezüglich auch immer deutlicher. Umso mehr Erkenntnisse von uns gesammelt werden, umso besser erkennen wir uns selbst in Bezug zu diesem Thema. Erkennt man diese dunklen Seiten von sich, hat man die Chance, sich diese genau anzuschauen und zu verändern, wenn sie uns nicht gefallen.

Es ist aber auch wichtig, dass wir uns nicht nur an der Schattenseite orientieren und ständig an uns arbeiten müssen. Wer sich der Sonnenseite des Lebens zuwendet, der sieht die eigenen Schatten gar nicht. Es ist gut möglich, dass andere diese Schatten sehen und ihr Urteil aufgrund der Schatten fällen, aber davon sollte man sich nicht aufhalten lassen. Denn all diese Menschen stehen entweder hinter einem, oder sie schauen zurück.

Wer sich dem Licht zuwendet, findet keine Schattenseiten sondern findet Erfüllung, Freude, Wärme, Liebe und Weißheit. Auf dem Weg dorthin werfen wir alle unsere Schatten, erst wenn wir im Licht angekommen sind, verschwinden die Schatten. Dann kann aber unser Licht dazu beitragen, dass andere einen Schatten werfen. So gibt es immer wieder Menschen, die sich durch den Erfolg anderer unwohl fühlen, weil sie sich nicht dem Licht, sondern den Schatten zuwenden.

Es ist so einfach. Richte dich auf Freude und Liebe aus, wende dich dem Lichtvollen zu und du wirst sehr schnell auftanken, Kraft schöpfen und dich erholen. Du wirst die Welt mit anderen Augen sehen. Wer in der Liebe ist, der ist im Licht, der ist das Licht für die Welt und teilt es mit ihr.

Die vielen Schattenseiten unserer Zeit zeigen uns, dass wir uns auf das Lichtvolle zubewegen. Richten wir gemeinsam unsere Sichtweise auf die Liebe, den Frieden und die Freude. Konzentrieren wir uns zusammen auf eine gute Zukunft für alle Wesen auf unsrem Planeten.

Ich habe ein altes Gedicht von mir zu diesem Thema gefunden und möchte es gerne mit euch teilen.

Schatten zum Licht

Das ist sie also, die Schattenseite meines Lebens.
Und jetzt erkenne ich auch, wie Schatten hier entstehen.
Nur dadurch, dass ich selbst im Lichte stehe, kann ich die Silhouette meines eigenen Wesens sehen.

Solange ich nicht selbst zum Licht geworden bin,
entstehen Schatten, wo ich im Kontakt mit diesem bin.

Und umso größer und heller dieses Licht auch wird
und umso näher ich mich dem entgegen bringe,
umso deutlicher und mächtiger wird mein Schatten sich mir offenbaren.

In tiefer Dankbarkeit, diese Tatsache durch mich so zu erkennen,
gehe ich immer näher auf das Licht zu.
Und sollte auch der Schatten immer größer sich mir zeigen,
ich weiß, erst im Licht finde ich Ruh‘.

Und wenn ich dann im Lichte eingegangen bin
und keinen Schatten mehr hier werfe,
dann weiß ich, jeder Schatten, hatte seinen Sinn;
um dort anzukommen, wo ich jetzt bin.

Babette Bielke Juni 1996

In jedem von uns brennt das innere Licht, jeder von uns hat einen Zugang zu diesem inneren Licht. Nehme dir Zeit für dich und spüre in dich hinein, schließe deine Augen um die Erkenntnisse in dir zu finden. Wenn du diesen Weg wählst, dann brauchst du keine Schatten, um dich zu erkennen. Dein inneres Licht offenbart dir alles.

Ich wünsche allen Lesern einen lichtvollen Oktober 2013.

Babette Bielke